2020 – ein denkwürdiges Jahr, mit vielen Krisen. Aber hatte das Jahr tatsächlich nur schlimme Momente? Gab es nicht auch Erfreuliches?
Dieses Jahr hat gezeigt, worauf es bei einer Krise globalen Ausmaßes ankommt: Selbstverständliches wie Begegnungen, ein freundliches Wort, ein schöner Austausch nicht mehr nur als selbstverständlich zu sehen, sondern als wunderbares Gut, das erfüllend ist und nachhaltig wirkt. Ein Kommentar zum Jahresende von Christoph Gukelberger.
05/2020 – Krisenfest ins Krisenfest.
Das Jahr 2020 ist, so kann man sagen, ein krisenhaftes Jahr. Ich muss an dieser Stelle nicht den Verursacher nennen.
Sie wissen schon: Das Etwas, dessen Name nicht genannt werden darf.
Am Jahresende möchte ich daher lieber darüber schreiben, was Krise für mich auch bedeutet.
Ich orientiere mich da an Max Frisch:
Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.
2020 nicht nur negativ
Natürlich haben viele Menschen in diesem Jahr Rückschläge hinnehmen müssen, da gibt es nichts zu beschönigen. Aber wir haben auch gelernt: 2020 hatte nicht nur Negatives zu bieten. Auf zwischenmenschlicher Ebene zum Beispiel habe ich Erstaunliches und Erfreuliches erlebt.
Und vielleicht weil die Zeiten gerade so sind wie sie sind, habe ich so manchen Moment und das ein oder andere Kennenlernen noch bewusster und als schöner empfunden als zu Nicht-Krisenzeiten.
Es waren Begegnungen, die mich hoffen lassen, wo Fremde aufeinandertrafen und als Partner auseinander gegangen sind.
Wo man sich offen ausgetauscht hat, ehrlich miteinander war und gemeinsam überlegt hat, was gemeinsam erreicht werden kann – und was nicht. Die Grenzen des Möglichen und des Erwartbaren diskutiert.
Mit Spaß an einem Strang ziehen
Wenn man es schafft, an einem Strang zu ziehen, macht es nicht nur Spaß, sondern arbeitet nachhaltiger und am Ende erfolgreicher. Dabei meine ich nicht nur den monetären Erfolg. Nein. Erfolg bedeutet für mich, respektvoller Umgang miteinander und den Mut zu haben, Neues entdecken zu wollen, sich darauf einzulassen.
Wir haben in diesem schwierigen Jahr neue Bande zu Trägern geknüpft und andere noch mehr gefestigt. Wir haben Partner, mit denen die Zusammenarbeit Freude bereitet, auch weil wir spüren, dass wir gemeinsam ein Ziel verfolgen:
Zusammen für Pflegekräfte einen Mehrwert schaffen, mit dem Angebot, das wir als BringLiesel machen und das Pflegeeinrichtungen wahrnehmen, um Erleichterung im Pflegealltag zu bewirken.
Miteinander arbeiten, nicht gegeneinander
Dieses Ziel erreicht man nur durch gute Kommunikation, einer Kooperation auf Augenhöhe, ohne Fremdeln, ohne Skepsis. Und wenn so eine Zusammenarbeit dann glückt, ist sie unheimlich erfüllend – für beide Seiten. Gerade weil man sich vertraut. So entstehen echte Partnerschaften, mit denen man krisenfest ins (Krisen)Weihnachtsfest gehen kann. Und dafür bin ich dankbar.
Ich wünsche Ihnen frohe Feiertage, ein gesundes Jahr 2021 und …
… bleiben Sie im Dialog!
Herzlichst,
Ihr Christoph Gukelberger
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